Anästhesisten wollen Operationsrisiko älterer Patienten verringern
Berlin – Im vergangenen Jahrzehnt ist die Rate anästhesiebedingter Todesfälle bei gesunden Menschen auf 0,04 pro 10.000 Anästhesien gesunken. Bei alten Menschen, die früher noch als nicht operabel galten, stieg sie jedoch auf bis zu 5,5 pro 10.000 Operationen. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) im Vorfeld ihrer Jahrestagung hingewiesen.
„Nicht das Alter allein ist verantwortlich für Komplikationen bei Operationen unter Allgemeinanästhesie“, sagte die Tagungspräsidentin Claudia Spies. Schwere Begleiterkrankungen, ein schlechter Ernährungsstatus und die Fitness seien entscheidend, wie gut die Operation verlaufe. Zudem gebe es Hinweise, dass nicht alle alten Patienten die bestmögliche Behandlung erhielten.
Die Direktorin der Universitätsklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin der Charité ist sich sicher: „Würden diese Risikofaktoren konsequent vor einer Operation mit Anästhesie überprüft, so ließen sich viele Komplikationen auch bei alten, vielfach erkrankten Menschen vermeiden.“
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