Antazida könnten vor Kehlkopf- und Rachenkrebs schützen
Providence – Ein häufiger gastro-ösophagealer Reflux kann auch die Schleimhaut im Bereich von Rachen und Kehlkopf in Mitleidenschaft ziehen. Eine mögliche Spätfolge ist nach einer Fall-Kontrollstudie in Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention (2013; doi: 10.1158/1055-9965.EPI-13-0183) ein Plattenepithelkarzinom.
Das Team um Scott Langevin von der Brown University in Providence/Rhode Island hat 468 Patienten mit einem Pharynxkarzinom und 163 Patienten mit einem Larynxkarzinom interviewt und die Antworten mit 1,234 Kontrollen verglichen. Nach Berücksichtigung der bekannten Risikofaktoren – im Wesentlichen Rauchen, Alkohol und Infektionen mit onkogenen humanen Papillomaviren – fiel eine erhöhte Rate von gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen bei den Krebspatienten auf.
Langevin ermittelt eine Odds Ratio von 1,78 auf ein laryngopharyngeales Plattenepithelkarzinom, das mit einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 1,00 bis 3,16 statistisch signifikant war. Bemerkenswert war, dass die Einnahme von Antazida, nicht aber von verschreibungspflichtigen Refluxmedikamenten mit einer verminderten Krebsrate verbunden war.
Die Odds Ratio von 0,59 (0,38–0,93) für die Einnahme von Antazida könnte bedeuten, dass die aus medizinischer Sicht schwachen Säureblocker das Krebsrisiko um 41 Prozent senken, während dies für die stärker wirkenden H2-Blocker ProtonenpumpenInhibitoren nicht der Fall wäre. Eine Fall-Kontrollstudie liefert in Fragen der Therapie allerdings nur erste Hinweise, denen nach Ansicht von Langevin in weiteren Studien nachgegangen werden sollte.
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