AOK Bayern fordert bessere Möglichkeiten zur Betrugsbekämpfung
München – Die AOK Bayern fordert zusätzliche Möglichkeiten, um Betrug im Gesundheitswesen zu bekämpfen. Seit dem Jahr 2004 hat die größte gesetzliche Krankenkasse in Bayern Betrügereien und Falschabrechnungen mit einem Volumen von mehr als 60 Millionen Euro aufgedeckt.
In vielen Fällen fehlten aber Möglichkeiten, um effektiv gegen Kriminelle vorzugehen, kritisierte der AOK-Verwaltungsratsvorsitzende Matthias Jena heute bei der Vorstellung eines Berichts zur Betrugsbekämpfung in München.
Es sei „völlig untragbar“, dass betrügerische Pflegedienste ihren Standort in ein anderes Bundesland verlegen könnten, ohne dass die dortigen Kassenmitarbeiter über die Vergangenheit der Pflegedienst-Chefs informiert sind. Die Politik müsse daher ein bundesweites Zentralregister einrichten, in dem gespeichert wird, wer durch Betrug aufgefallen ist, forderte die AOK.
Mitte April waren Einschätzungen des Bundeskriminalamts (BKA) bekannt geworden, wonach russische ambulante Pflegedienste den deutschen Sozialkassen mit betrügerischen Abrechnungen erhebliche finanzielle Schäden zufügen. Die fraglichen Pflegedienste rechnen laut dem BKA mit gefälschten Pflege-Protokollen nicht erbrachte Leistungen ab.
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