AOK weist auf problematische Mediennutzung von Heranwachsenden hin

Berlin – 28 Prozent der Eltern gehen davon aus, dass ihre Kinder Computer und Internet „sehr gut“ bedienen können. Allerdings glauben nur acht Prozent, dass ihr Nachwuchs die Inhalte auch „sehr gut“ inhaltlich bewerten kann. Das berichtet die AOK nach der Befragung von 1.500 haupterziehenden Müttern und Vätern.
Insgesamt zeigt die Studie laut der Krankenkasse „ein recht positives Bild“. Demnach haben rund 80 Prozent aller Eltern zuhause klare Regeln zur Mediennutzung festgelegt. Zudem sprechen rund drei Viertel der Erziehungsberechtigten regelmäßig mit ihrem Kind über das, was sie im Fernsehen oder Word Wide Web konsumiert haben. „Allerdings zeigt das umgekehrt: Ein Viertel der Väter und Mütter tauscht sich selten oder nie mit ihren Kindern über die genutzten Medieninhalte aus“, so die Kasse.
Laut dem Sucht- und Drogenbericht 2014 der Bundesregierung sind bundesweit rund 2,4 Prozent der 14- bis 24-Jährigen computer- und internetabhängig. „Es gibt zwar keinen Grund zur Panikmache, aber man darf diese Zahlen auch nicht auf die leichte Schulter nehmen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Jürgen Graalmann. Tatsächlich wiesen bereits 13,6 Prozent in dieser Altersklasse ein „problematisches Nutzerverhalten“ auf.
Das bedeute, die elektronischen Medien bestimmten zusehends den Alltag und entwickelten sich zum einzigen Freizeitinteresse. Während dabei Jungen vor allem durch exzessive Computernutzung auffielen, liege für Mädchen das Gefahrenpotenzial vor allem in den sozialen Netzwerken. In der Folge entwickelten sich häufig familiäre oder schulische Konflikte.
Laut der AOK ist besonders die Vorbildfunktion der Eltern beim Umgang mit Internet und Co entscheidend. Sie plant daher, über Kurse und Seminare die Medienkompetenz von Eltern zu stärken. Dabei kooperiert die Kasse mit der Initiative „Schau hin“. Sie wird vom Bundesfamilienministerium und von verschiedenen Medienunternehmen unterstützt, unter anderem von ARD und ZDF.
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