Apotheker sehen Kostenanstieg bei Arzneimitteln gebremst
Berlin – Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Medikamente sind im vergangenen Jahr nicht so stark gestiegen wie in den Jahren zuvor. 2010 gaben die Kassen 1,1 Prozent mehr für Arzneimittel aus als im Vorjahr, wie der Deutsche Apothekerverband am Montag in Berlin mitteilte.
Die Kosten beliefen sich demnach auf 27,9 Milliarden Euro, was eine Steigerung um 300 Millionen Euro gegenüber 2009 ausmacht. Abzüglich der Einsparungen aus den Rabattverträgen dürfte es sogar zu einer Stagnation gekommen sein, erklärte der Apothekerverband. In den Jahren davor hatten die Kostensteigerungen bei Medikamenten noch bei fünf bis sechs Prozent gelegen.
Das Bundesgesundheitsministerium zeigte sich zufrieden mit dem Trend bei den Arzneimittelausgaben. „Die Zahlen zeigen die Wirksamkeit des Arzneimittelsparpakets“, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Dieses beinhaltet auch eine Erhöhung des Herstellerabschlags für viele Arzneimittel.
Nach Angaben des Apothekerverbandes lagen die Arzneimittelausgaben deutlich unter den Erwartungen von Kassen und Ärzten. Diese hätten zuletzt ein Wachstum von 2,5 Prozent prognostiziert, erklärte der DAV.
Für 2011 rechnet der DAV mit sinkenden Ausgaben für Arzneimittel. „Die Kassen nehmen mehr ein und geben weniger aus – aber trotzdem sollen Apotheken immer mehr zusätzliche Leistungen für immer weniger Geld bieten“, kritisierte DAV-Vorsitzender Fritz Becker.
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