Vermischtes

App informiert in 24 Sprachen über Tuberkulose

  • Dienstag, 14. Januar 2014

Berlin – Vor der Verbreitung von resistenten Tuberkulose-Erregern in Deutschland hat der Verband Pneumologischer Kliniken (VPK) gewarnt. „Bei den Patienten mit auslän­discher Herkunft finden sich vermehrt multiresistente Keime. Insofern müssen wir diese Entwicklung sehr ernsthaft beobachten“, sagte dessen Sprecher Dieter Köhler.

Besonders die Zunahme von Fällen aus Osteuropa und den neuen Unabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion bereitet dem Lungenarzt Sorgen. „Von den in Deutschland mit Tuberkulose (TB) infizierten Patienten mit ausländischer Herkunft stammt etwa jeder fünfte aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion –die meisten davon aus Russland“, sagte er.

Viele dieser Betroffenen seien mit resistenten Erregern infiziert. Eine Behandlung sei dann sehr schwierig, nicht selten verstürben die Patienten an den Folgen der Tuberkulose.

Der Verband weist daher auf eine neue mobile Applikation (App) für Smartphones hin, die Lungenärzte am Forschungszentrum Borstel in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose entwickelt haben. Sie informiert in 24 Sprachen über die Gefahren von Tuberkulose. „Nicht selten gibt es bei der Behandlung der Tuberkulose auch in Deutschland große Sprachbarrieren. Wir Ärzte wissen oft nicht, was die Patienten wissen, und es ist für uns auch häufig sehr schwierig, die Patienten über den Verlauf einer Tuberkulose-Erkrankung zu informieren“, erläutert Christian Herzmann, der Initiator des Projektes.

„Explain TB“ bietet neben den gängigen europäischen Sprachen die Informationen auch in Russisch, Usbekisch, Ukrainisch, oder auch in Tagalog, der am stärksten verbreiteten Sprache auf den Philippinen. „Die Informationen sind so aufbereitet, dass der Arzt in englischer Sprache sieht, was der Patient liest oder sich anhört. Dadurch können wir viel besser mit den Patienten kommunizieren“, so Herzmann.

Weltweit erkranken jedes Jahr nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation etwa acht Millionen Menschen an Tuberkulose, die meisten davon in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, China, Südostasien und im Süden Afrikas. Fast 1,5 Millionen Menschen starben im Jahr 2011 weltweit an den Folgen einer Tuberkulose.

hil

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