Arbeitgeber warnen vor Jobverlusten durch höhere Kassenbeiträge
Berlin – Die Arbeitgeber haben vor dem Verlust vieler Arbeitsplätze gewarnt, falls die Unternehmen künftig wieder die volle Hälfte der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ihrer Beschäftigten zahlen müssen. Ein entsprechender Gesetzentwurf der Bundesregierung führe zur „größten Zusatzbelastung durch Lohnzusatzkosten in der deutschen Sozialgeschichte“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Arbeitgeber müssten im ersten Jahr fünf Milliarden Euro mehr bezahlen. Gleichzeitig würde die Rentenversicherung mit 1,4 Milliarden Euro mehr belastet, da die höheren Beiträge auch für Rentner gezahlt werden müssten. Durch die Mehrbelastungen könnten mindestens 100.000 Arbeitsplätze verloren gehen.
Derzeit gibt es für gesetzlich Krankenversicherte einen festen allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen bezahlen. Dazu kommt ein Zusatzbeitrag, den die Kassenmitglieder alleine schultern müssen. Diesen legen die Kassen individuell fest, im Durchschnitt beträgt er ein Prozent vom Einkommen. Nach dem Willen der großen Koalition soll auch dieser Zusatzbeitrag von 2019 an je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen werden.
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