Arzneimittel-Packungsbeilagen sind häufig unverständlich
Münster - Von den hundert am häufigsten verordneten Arzneimitteln hat knapp die Hälfte eine gut lesbare Packungsbeilage. "Sehr gut" verständlich sind sogar nur vier der geprüften Beipackzettel. Das ermittelte der Pharma-Dienstleister Diapharm jetzt im Auftrag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Packungsbeilagen neuerer Arzneimittel werden trotz entsprechender Empfehlungen nicht kürzer, sondern länger.
Das schlechte Ergebnis könnte laut Ansicht der Forscher unter anderem daran liegen, dass Beipackzettel erst seit 2005 auf Lesbarkeit und Verständlichkeit geprüft werden müssten. Zudem gelte diese Vorschrift nur für neu zugelassene Arzneimittel, die Packungsbeilagen älterer Produkte blieben ungeprüft.
Darüber hinaus stellt Diapharm auch die Zuverlässigkeit der Prüfverfahren in Frage. Der Pharma-Dienstleister plädierte deshalb dafür, ein Zertifizierungssystem für alle an der Prüfung beteiligten Institute zu etablieren.
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