Arzneimittelausgaben steigen erneut

Berlin – Die Gmünder Ersatzkasse (GEK) gab 2008 pro Versichertem rund 9 Prozent mehr für Arzneimittel aus. Das ist das Ergebnis des 9. GEK-Arzneimittel-Reports, den die Kasse Anfang Juni veröffentlichte. Angesichts dieser Entwicklung forderte GEK-Vorstandsvorsitzender Rolf-Ulrich Schlenker eine grundlegende Reform des Arzneimittelsektors.
„Wir brauchen weniger Steuerungsinstrumente und neue Steuermänner“, betonte der GEK-Chef und befürwortete den Vorschlag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Dieser sieht vor, dass Ärzte künftig einen Wirkstoff verordnen und Apotheker dazu das wirtschaftlichste Arzneimittel heraussuchen.
Der Deutsche Apothekerverband (DAV) begrüßt diesen Vorschlag. DAV-Vorsitzende Fritz Becker schlug vor, die Arzneimittelversorgung der Patienten unter pharmakotherapeutischen Aspekten zu betrachten. „Der Grundgedanke muss lauten, nicht am, sondern mit dem Arzneimittel zu sparen“, so Becker.
Insgesamt stiegen die Ausgaben für Arzneimittel bei der GEK im vergangenen Jahr von 421 auf 487 Millionen Euro. Dabei identifizierte der Report die sogenannten Biologicals, also biotechnologisch hergestellten Präparate, als einen wesentlichen Kostentreiber.
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