Arzneimittelkommission: „Mängel bei Therapie von Kindern“
Berlin – Auf die Besonderheiten der Arzneimitteltherapie von Kindern hat die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKdÄ) hingewiesen. „Die Ursache einer Krankheit sowie deren Verlauf und auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) können zwischen Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen deutliche Unterschiede aufweisen“, sagte der Vorsitzende der AKdÄ, Wolf-Dieter Ludwig, Mitte Januar in Berlin.
Er betonte, häufig sei die Wirkung eines Medikaments, aber auch von UAW bei Kindern viel schlechter untersucht als bei Erwachsenen. Auch fehle in vielen Fällen eine geeignete Darreichungsform der Arzneimittel für Kinder.
Die Arzneimittelhersteller, die medizinische Forschung an den Universitäten und nicht zuletzt die nationalen und europäischen Arzneimittelzulassungsbehörden müssten ein größeres Problembewusstsein und deutlich mehr Kompetenz in der klinischen Pharmakologie der Kinderheilkunde erwerben, forderte Hannsjörg Seyberth, Vorsitzender der Kommission für Arzneimittelsicherheit im Kindesalter der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin auf der AKdÄ-Veranstaltung.
„Es ist medizinisch und ethisch nicht mehr vertretbar, dass Kinder weiterhin nicht den pharmakotherapeutischen Zugang haben sollen wie er ihnen laut Arzneimittelgesetz zugesichert ist“, sagte Seyberth.
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