Ärzteschaft

Arzt aus Bayern soll tausende Hausbesuche fingiert haben

  • Montag, 22. September 2025
/picture alliance, Daniel Karmann
/picture alliance, Daniel Karmann

Nürnberg – Ein Arzt in Bayern soll durch Abrechnungsbetrug einen Schaden von mindestens 1,6 Millionen Euro verursacht haben.

Der Mediziner habe unter anderem in 6.000 Fällen Hausbesuche abgerechnet, obwohl er die Patienten nicht persönlich aufgesucht habe, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg mit. Sie erhob Anklage wegen Betrugs in 13 Fällen gegen den Beschuldigten.

Anlass für die Ermittlungen war eine Anzeige der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), für die der Beschuldigte als Poolarzt arbeitete. Ein Poolarzt übernimmt Bereitschaftsdienste und rechnet sie bei der KVB ab.

Als die KVB zahlreiche Auffälligkeiten bei den Abrechnungen feststellte und Anzeige erstattete, nahm die bei der Generalstaatsanwaltschaft angesiedelte bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) Ermittlungen auf.

Der Arzt soll die Leistungen zwischen dem dritten Quartal 2021 und dem dritten Quartal 2024 falsch abgerechnet haben.

Neben den fingierten Hausbesuchen soll er in 600 weiteren Fällen Patienten zwar telefonisch beraten, anschließend aber Leistungen abgerechnet haben, bei denen eine persönliche Anwesenheit vorausgesetzt gewesen wäre.

Der Mediziner sitzt seit März 2025 in Untersuchungshaft. Die ZGK strebt neben der Bestrafung des Beschuldigten eine Einziehung der offenen Schadensbeträge an.

afp

Diskutieren Sie mit:

1

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Kommentare (1)

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung