Ärztekammer: Notfallreform in den ersten 100 Tagen umsetzen

Bad Nauheim – Die Landesärztekammer Hessen hat die Politik dazu aufgerufen, die Reform der Notfallversorgung ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen und dabei auch den Rettungsdienst einzubeziehen.

Eine solche Reform sei im Sinne der Bevölkerung, um den Menschen eine bessere Strukturierung der Akut- und Notfallversorgung zu bieten und entlaste außerdem das Personal, „das häufig in völlig überlaufenen Notaufnahmen arbeitet“, betonte die Delegiertenversammlung der Kammer am vergangenen Wochenende. Die neue Regierung sollte eine entsprechende Reform daher innerhalb der ersten 100 Tage umsetzen, so die Forderung. 

Die Delegierten erteilten bei ihrem Treffen außerdem einem Zentralregister für Menschen mit psychischen Erkrankungen eine strikte Absage. Ein solches Register würde die ärztliche Schweigepflicht erheblich gefährden, warnten die Delegierten. Viele Betroffene könnten aus Angst vor Registrierung und Stigmatisierung davon abgehalten werden, ärztliche Hilfe und Therapie in Anspruch zu nehmen.

„Ein Zentralregister würde zudem Ressentiments und Vorurteile gegen Menschen mit psychischen Erkrankungen verstärken“, kritisierten die Delegierten.

Die Kammerversammlung forderte vielmehr, psychiatrische Einrichtungen und sozialpsychiatrische Dienste zu stärken.

hil