Ausland

Astrazeneca beantragt Zulassung von Coronaimpfstoff in der Europäischen Union

  • Dienstag, 12. Januar 2021
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Owen Humphreys
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Owen Humphreys

Amsterdam/Cambridge – Der schwedisch-britische Pharmakonzern Astrazeneca hat eine Zulassung seines Coronaimpfstoffes bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) beantragt. Die Bewertung des Vakzins werde „in einem beschleunigten Zeitrahmen“ erfolgen, teilte die EMA heute in Amsterdam mit.

Der Impfstoff könnte nach Einschätzung der EU-Kommission Ende Januar zugelassen werden. Die Kommission hat bis zu 400 Millionen Dosen des Mittels für die 27 EU-Staaten bestellt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte die Ankündigung als gute Nachricht. Die EMA werde die Sicherheit und Wirksamkeit beurteilen. „Sobald der Impfstoff eine positive wissenschaft­liche Beurteilung erhält, werden wir mit vollem Tempo daran arbeiten, die Nutzung in Europa zuzulass­en“, schrieb von der Leyen auf Twitter.

Astrazeneca könnte „möglicherweise bis zum Ende des Monats eine Zulassung haben“, sagte die für Ge­sundheit zuständige Generaldirektorin der Kommission, Sandra Gallina, in einer Anhörung im EU-Parla­ment. Der 29. Januar könnte der Tag der Genehmigung sein. Doch sei die EMA unabhängig in ihrer Be­wertung.

Der Konzern entwickelte das Vakzin gemeinsam mit der Universität Oxford. Anders als die Impfstoffe der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das bri­tisch-schwedische Präparat nicht zu den mRNA-Impfstoffen. Die Europäische Union hat bereits Hunderte Millionen Dosen bei Astrazeneca bestellt. Insgesamt wurden weltweit schon Milliarden Dosen dort in Auftrag gegeben.

Der Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger SARS-CoV-2 an mensch­li­che Zellen andockt. Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern.

Im Vergleich mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna, die auf rund 95 Prozent kommen, hat Astrazeneca diese mit rund 70 Prozent angegeben. Ein Vorteil des Impfstoffes der Briten ist: Er kann den Angaben zufolge bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad aufbewahrt werden.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung