Atomwaffenverbotsvertrag: Ärzte sehen Bund in der Verantwortung

Berlin – Am 6. und 9. August jähren sich die Abwürfe der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Der Verband „International Physicians for the Prevention of Nuclear War“ (IPPNW) mahnt daher jetzt ein stärkeres Engagement Deutschlands gegen Atomwaffen an.
„Die Bomben, die die USA am 6. und 9. August auf Japan abwarfen, waren im Vergleich zu den Bomben in den heutigen Arsenalen sehr klein“, sagte Xanthe Hall, Referentin für nukleare Abrüstung der IPPNW. Die heutigen Atomwaffen seien durchschnittlich fünf bis 30 Mal größer, erläuterte sie.
Der Verband fordert, Deutschland müsse an der nächsten Staatenkonferenz zum Atomwaffenverbotsvertrag im November 2023 in New York als Beobachter teilnehmen. Die Regierung solle darüber hinaus einen Fahrplan zum Ausstieg aus der nuklearen Teilhabe der NATO entwickeln.
Außerdem sollte sich Deutschland nach Ansicht der IPPNW für die Anerkennung von Überlebenden von Atomwaffeneinsätzen und -tests stark machen und sich zur Unterstützung der Betroffenen und zur Sanierung kontaminierter Gebiete bereit erklären.
„In Hiroshima und Nagasaki starben je nach Schätzung zwischen 110.000 und 210.000 Menschen als Folge der atomaren Angriffe, die meisten durch Verbrennungen“, sagte die Co-Vorsitzende der IPPNW Deutschland, Angelika Claußen. Die Gesamtzahl der Todesopfer sei aber kaum zu beziffern.
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