Ausland

Auch Irland verabreicht Astrazeneca-Impf­stoff nur noch an über 60-Jährige

  • Dienstag, 13. April 2021
/picture alliance, Marc O'sullivan
/picture alliance, Marc O'sullivan

Dublin – Auch in Irland wird der Coronaimpfstoff von Astrazeneca wegen des Risikos von Hirnvenen­thrombosen künftig nur noch an Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren verabreicht. Das Vakzin wer­de für unter 60-Jährige nicht mehr empfohlen, teilte das für Impfungen zuständige Beratungskomitee NIAC gestern Abend mit.

Zwar seien Thrombosefälle eine „sehr seltene“ Nebenwirkung des Impfstoffs. Da das Alter dabei aber womöglich eine Rolle spiele und andere Vakzine zur Verfügung stünden, habe die Behörde ihre Empfeh­lung überarbeitet. Irlands oberster Amtsarzt Ronan Glynn kündigte an, die Impfkampagne werde nun an die neuen Vorgaben angepasst.

Irland folgt damit dem Beispiel anderer EU-Länder wie Deutschland, Italien und Spanien, die ebenfalls beschlossen hatten, das Astrazeneca-Vakzin nur noch an Menschen über 60 zu verabreichen. In Belgien und Frankreich ist die Altersgrenze für dieses Präparat bei 55 angesetzt.

Hintergrund ist eine auffällige Häufung von Thrombosefällen vor allem bei Frauen unter 55 Jahren, die den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers gespritzt bekommen hatten.

Die EU-Arzneimittel­behörde EMA war in der vergangenen Woche nach einer erneuten Prüfung des Astra­zeneca-Mittels dennoch zu dem Schluss gekommen, dass bei diesem der Nutzen gegenüber den Risiken überwiege. Blutgerinnsel sollten als „sehr seltene Nebenwirkung“ des Impfstoffs aufgeführt werden, er­klärte die Behörde.

In Irland erhielten bislang rund 750.000 Menschen eine erste Impfdosis. Die Impfkampagne in dem EU-Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern verläuft deutlich langsamer als im benachbarten Groß­bri­tannien. Dort wurde bereits mehr als 60 Prozent der Menschen eine Erstimpfung verabreicht.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung