Vermischtes

Aufklärungskampagne soll Fahrschüler für Organspende sensibilisieren

  • Montag, 27. Mai 2019
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Ingelheim – Viele Fahrschüler in Rheinland-Pfalz erhalten künftig Informationen zu der Frage, ob eine Organspende für sie in Frage kommt. Mit einem Info-Flyer will die Initi­a­tive Organspende Rheinland-Pfalz junge Menschen für das Thema sensibili­sie­ren.

„Um eine solche Frage, die einen der sensibelsten Bereiche des Menschseins betrifft, beantworten zu können, sind Informationen und Aufklärungsarbeit unerlässlich“, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) zum Start der Kampagne in einer Fahrschule in Ingelheim. Anlass der Aktion ist der bevorstehende Tag der Organspende am 1. Juni.

Künftig sollen die Info-Flyer, die auch zwei Organspendeausweise beinhalten, den Übungsblättern für den Fahrunterricht beiliegen. Für die Kampagne haben sich das Ministerium, die Fahrlehrer und der Degener Verlag, der die Unterrichtsmaterialien herstellt, zusammengetan. Rund 400 Fahrschulen des Fahrlehrerverbandes Rhein­land beteiligen sich an der Aktion.

„Die Fahrschule ist eine gute Plattform, um den Jugendlichen näher zu bringen, wa­rum Organspende wichtig ist“, sagte der Vorsitzende Joachim Einig. Junge Leute sei­en gesellschaftlichen Themen gegenüber sehr aufgeschlossen. Allerdings brauche es dafür eine „zielgruppengerechte Aufklärungsarbeit“.

Um junge Menschen zu erreichen, setzt die Aktion daher vor allem auf Informationen im Internet. So verweist der Info-Flyer auf ein Kampagnen-Video des Youtubers Mirko Drotschmann, bekannt als „MrWissen2go“. Passend zum Kampagnen-Titel „#7Leben“ erklärt er darin, dass ein Spender bis zu sieben Organe geben und damit Leben retten kann.

„Wir möchten zum Nachdenken anregen und für eine rechtzeitige Entscheidungsfin­dung werben“, sagte der Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförde­rung Matthias Krell, bei der die Initiative Organspende Rheinland-Pfalz angesiedelt ist.

Wie wichtig es sei, einen Entschluss zu fassen, betonte auch die Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) Region Mitte, Ana Paula Barreiros. Fast die Hälfte der Entscheidungen, ob die Organe eines Verstorbenen ge­spendet werden, würden Angehörige auf Basis des vermuteten Willens des Verstor­benen treffen. „Wir müssen daher mit allen unseren Bemühungen darauf hinwirken, dass die Menschen zu Lebzeiten klar Stellung beziehen“, sagte Barreiros.

Anders als im Bundestrend ist die Zahl der Organspenden in Rheinland-Pfalz im ver­gangenen Jahr gesunken. 115 Organe wurden 2018 für eine Transplantation gespen­det, 22 weniger als im Jahr zuvor, wie aus DSO-Zahlen Anfang Januar dieses Jahres hervorgeht. Allerdings konnte Barreiros heute für die ersten vier Monate auch eine kleine Trendwende vermelden. Demnach hat sich die Zahl der Organspenden in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt.

dpa

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