Aufnahmestopp in Frühchenstation der Universitätsklinik Tübingen
Tübingen – Sieben von 18 Babys in der Frühchenstation der Tübinger Universitätsklinik sind von einem Bakterienbefall betroffen. Das teilte eine Sprecherin heute mit. Seit Mitte August wurde das Bakterium Enterobacter aerogenes bei mehreren Kindern festgestellt. Die Suche nach der Quelle der Bakterien läuft. In der Klinik seien die entsprechenden Bakterien weder auf Flächen noch in der Luft festgestellt worden, erklärte der Oberarzt der Abteilung, Christian Gille. In den meisten Fällen sei nicht herauszufinden, wo das Bakterium hergekommen sei.
Für die Frühchenstation gilt nach Angaben der Klinik bis mindestens Freitag ein Aufnahmestopp. Schwangere mit dem Risiko einer Frühgeburt werden nach Stuttgart oder Böblingen verwiesen. In den ersten fünf Tagen des Aufnahmestopps wurden zehn Frühgeborene in Böblingen versorgt, die eigentlich in Tübingen gelandet wären, sagte ein Sprecher des Klinikverbundes Südwest. Die Frühchenstation in Böblingen habe noch Kapazitäten.
Der Aufnahmestopp gilt seit vergangenem Donnerstag. Keime vom Typ Enterobacter aerogenes sind laut Bundesinstitut für Risikobewertung eine Spezies von Bakterien der Gattung Enterobacter, die zur normalen Darmflora gehören. Bei einem Kind hat das Bakterium zu einer Infektion geführt, die laut Klinik bereits abgeklungen ist. Die mit dem Bakterium besiedelten Kinder wurden von den übrigen getrennt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: