Medizin

B-Vitamine könnten Lungenkrebsrisiko erhöhen

  • Donnerstag, 24. August 2017
©pictoores - stock.adobe.com
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Columbus - US-amerikanische Männer, die sich durch die Einnahme hoher Dosierungen der Vitamin B6 und B12 vor Krankheiten und hier insbesondere vor Krebs schützten wollten, erkrankten in einer prospektiven Beobachtungsstudie zwei- bis vierfach häufiger an einem Lungenkrebs, wie aus einer Publikation im Journal of Clinical Oncology (2017; doi: 10.1200/JCO.2017.72.7735) hervorgeht.

Obwohl der Nutzen einer hochdosierten Einnahme von Vitaminen in den letzten Jahren mehrfach in Zweifel gezogen wurden und einige Untersuchungen sogar auf ein erhöhtes Risiko von Krebserkrankungen durch die Vitamine A und E hingewiesen haben, ist der Glaube der US-Bevölkerung am Nutzen von Vitaminpräparaten ungebrochen. Für die Mehrheit gehört die Einnahme weiterhin zur täglichen Routine. 

Auch die meisten der 77.118 Teilnehmer der Vital-Studie (VITamins and Lifestyle) gaben die Einnahme von Vitaminpräparaten an, als sie zwischen 2000 und 2002 einen ausführlichen Fragebogen zu ihren Lebensgewohnheiten ausfüllten. Inzwischen sind 808 Teilnehmer an Lungenkrebs erkrankt, wie Theodore Brasky vom Ohio State University Comprehensive Cancer Center durch Abgleich mit dem Krebsregister SEER herausfand. 

Für Frauen blieb die Einnahme von Vitamin B6, Folsäure und B12 ohne Folgen. Männer, die bei der Befragung die tägliche Einnahme von mehr als 20 mg B6 oder 55 µg B12 in Supplementen in den zehn zurückliegenden Jahren angegeben hatten, waren inzwischen doppelt so häufig an Lungenkrebs erkrankt wie Männer, die keine Vitaminsupplemente eingenommen hatten. Männliche Raucher, die regelmäßig Vitamin B6 einnahmen, erkrankten sogar dreimal häufiger an Lungenkrebs. Die Kombination aus Rauchen und B12 war sogar mit einem vierfach erhöhten Risiko verbunden.

Wie immer in prospektiven Beobachtungsstudien sind die Ergebnisse nicht beweisend, auch wenn Brasky aufgrund der umfangreichen Befragung eine Reihe von anderen Kofaktoren ausschließen kann. Darunter die Anzahl der gerauchten Zigaretten, Alter, ethnische Herkunft, Bildung, Körpergröße, Alkoholkonsum, chronische Lungen­krankheit, Krebserkrankungen in der Vorgeschichte oder in der Familie sowie die Einnahme von antientzündlichen Medikamenten.

Die Forscher haben zwei weitere Anschlussstudien begonnen. Die erste sucht nach möglichen Assoziationen bei postmenopausalen Frauen. In der zweiten Studie soll das Risiko bei den Männern überprüft werden.

rme

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