Ausland

Zahl der Toten nach Erdbeben und Tsunami in Indonesien steigt

  • Donnerstag, 4. Oktober 2018
/dpa
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Jakarta – Nach der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe auf der indonesischen Insel Sulawesi ist die Zahl der Toten auf 1.407 gestiegen, wie die Katastrophen­schutzbehörde gestern mitteilte. Auf Sulawesi hatten am vergangenen Freitag ein Erdbeben der Stärke 7,5 und ein darauffolgender Tsunami verheerende Verwüstungen angerichtet, zuletzt war von mindestens 1.234 Todesopfern die Rede gewesen.

Die Behörden gehen davon aus, dass noch immer mindestens 150 Menschen unter Trümmern verschüttet sind. Die Suchaktionen sollen bis morgen weitergehen, danach gibt es nach Behördenangaben kaum noch Hoffnung, Überlebende zu finden. Der Schwerpunkt der Suche liegt auf einem halben Dutzend Orte in der Nähe von Palu. Etwa 60 Menschen befinden sich nach Einschätzung der Rettungskräfte noch in den Trümmern eines Hotels.

Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen in dem Katastrophengebiet knapp 200.000 Menschen dringend Hilfe, darunter Zehntausende Kinder. Demnach wurden durch das Erdbeben und den Tsunami rund 66.000 Häuser zerstört. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass in der Küstenregion Donggala bei Palu etwa 310.000 Menschen von der Katastrophe betroffen sind.

Überlebende leiden an Hunger und Durst, es mangelt an Lebensmitteln und sauberem Wasser. Krankenhäuser sind überlastet. Der Flugverkehr auf dem Flughafen von Palu war weiterhin eingeschränkt, der Hafen von Palu ist beschädigt. Es gab Berichte über Plünderungen, welche die Regierung jedoch zurückwies. Sie hat die Lage nach eigenen Angaben unter Kontrolle. Seit Dienstagabend ist die Stromversorgung in Teilen von Palu wiederhergestellt. Das Telefonnetz funktioniert wieder.

Bewohner von entlegenen Dörfern klagten jedoch, dass die Hilfe bei ihnen kaum ankomme. Auch die Vereinten Nationen verwiesen auf schleppende Rettungs­maßnehmen. Die Einsatzkräfte hätten trotz aller Anstrengungen „weite Teile der womöglich am schlimmsten betroffenen Gegenden“ noch nicht erreicht, sagte vorgestern ein Vertreter des UN-Büros für die Koordinierung der Nothilfe (Ocha).

Gestern brach auf Sulawesi überdies ein Vulkan aus: Der Soputan, rund 1.000 Kilometer von Palu entfernt, spie Asche 4.000 Meter hoch in die Luft. Die Katastrophen­schutzbehörde forderte die Menschen auf, mindestens vier Kilometer Abstand zu dem Vulkan zu halten. Zunächst bestehe aber kein Anlass, die Gegend zu evakuieren.

afp

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