Politik

Baden-Württemberg will sich verstärkt um Gesundheitsbranche kümmern

  • Donnerstag, 12. Juli 2018
/RGtimeline, stockadobcom
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Stuttgart – Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium sieht in der Gesundheitswirtschaft eine wachsende Bedeutung. Sie biete als mögliche Leitbranche des 21. Jahrhunderts enorme Chancen für die Zukunft des Landes, sagte Wirtschafts­ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) heute in Stuttgart. Mit 50 Milliarden Euro Wertschöpfung und rund einer Million Erwerbstätigen sei sie die größte Branche im Land.

Ähnlich wie bereits mit der Automobilindustrie will das Land künftig mit der Gesundheitsbranche den direkten Austausch pflegen, um den Wandel zu begleiten. Dazu wurde das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg eingerichtet. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, es sei wichtig, dass die einzelnen Akteure noch besser zusammenarbeiteten.

Große Chancen

Insbesondere in der Hochtechnologieforschung, im Medizintechnik- und Pharma­bereich, in der personalisierten Medizin, in der Telemedizin, der Diagnostik, der sektorenübergreifenden Versorgung und in der zukunftsorientierten Nachwuchs­sicherung sehe er im Land große Chancen, wenn die Herausforderungen aktiv angenommen würden.

Auf Einladung des Ministerpräsidenten traten mehr als 50 Experten aus allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft in einen Dialog mit den im Land zuständigen Fachministern der Ressorts für Gesundheit, Wirtschaft und Wissenschaft. Darunter zu finden sind unter anderem die Universitätskliniken des Landes, Krankenkassen, Forschungsinstitute, Krankenhausgesellschaft und Kassenärztliche Vereinigung.

„Zu viele gute Behandlungsansätze schaffen es nicht oder nur sehr langsam vom Labor bis zum Patienten“, erklärte Annette Grüters-Kieslich, Leitende Ärztliche Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg. Der enge Austausch und ein gemeinsames Wirken von Grundlagenforschung, klinischer Anwendung und der Industrie seien essenziell, damit zügig verbesserte Verfahren für die Gesundheit der Menschen entstehen könnten.

Johannes Fechner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), wies darauf hin, dass man vor großen Herausforderungen in Baden-Württemberg stehe. „Der Mangel an Ärzten und Pflegekräften bedingt neue Versorgungsstrukturen“, sagte er. Die Telemedizin werde neue Formen der Behandlung zwischen Arzt und Patient zulassen.

dpa

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