Baerbock fordert von Merkel mehr Impfstoffhilfe für arme Länder

Berlin – Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien warf Grünen-Chefin Annalena Baerbock Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, zu wenig für die Versorgung armer Länder mit Coronaimpfstoffen zu tun.
„Es ist Aufgabe der Bundesrepublik Deutschland, weltweit mehr Solidarität zu zeigen, vor allen Dingen für die Schwächsten dieser Welt, die bisher noch gar kein Impfangebot bekommen haben“, sagte sie in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. „Es muss alles dafür getan werden, die Produktionskapazitäten zu steigern, die Angebote vor Ort auszubauen und alle Lieferketten sicherzustellen.“
Die G7-Gruppe westlicher Wirtschaftsmächte will heute im südwestenglischen Carbis Bay über die Bereitstellung von einer Milliarde Impfdosen für arme Länder beraten. Wie viel Deutschland dazu beitragen wird, ist noch unklar.
Merkel steht international unter Druck, weil sie eine Aussetzung des Patentschutzes für Impfstoffe ablehnt, die von den USA und anderen Ländern gefordert wird.
Auch die Grünen wollen nicht beim Patentschutz ansetzen, sondern Impfstoffhersteller gegen Entschädigung zur Lizenzierung der Impfstoffproduktion in ärmeren Ländern verpflichten.
„Monopole auf geistiges Eigentum zur Bekämpfung von Krankheiten dürfen jedenfalls den Zugang zu überlebenswichtigen Schutzmaterialien, Impfstoffen und Arzneimitteln nicht versperren“, sagte Baerbock, die morgen von ihrer Partei zur Kanzlerkandidatin für die Bundestagswahl gekürt werden soll. „Die Bundesregierung und die Bundeskanzlerin sagen einfach nein. Und das geht nicht. Man muss konkrete Vorschläge machen.“
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