Bahamas beklagen weitere Opfer nach Hurrikan

Washington/Miami – Die Folgen von Hurrikan „Dorian“ werden die Bahamas noch lange beschäftigen. In dem karibischen Inselstaat, wo der Wirbelsturm vor etwa einer Woche zuerst Land erreicht hatte, stieg die Zahl der Todesopfer erneut deutlich.
Premierminister Hubert Minnis teilte nach einem Bericht der Zeitung The Tribune mit, dass mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen sind. Zuvor waren 30 Tote bestätigt worden. Die Regierung der Bahamas ging davon aus, dass die Zahl noch erheblich steigen werde. Hunderte Menschen gelten noch als vermisst.
Seit dem Wochenende beteiligt sich auch die Bundeswehr an einem Hilfseinsatz in der Karibik. 70 deutsche Soldaten an Bord des niederländischen Marineschiffs „Johan de Witt“ sollen humanitäre Hilfe auf den Bahamas leisten, wie die Bundeswehr mitteilte. Das Hauptaugenmerk liege auf der Versorgung der Bevölkerung „mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten sowie der Herstellung eines Lagebildes bezüglich entstandener Schäden an der Infrastruktur“.
Ursprünglich sollten die deutschen Soldaten in den kommenden Wochen mit der niederländischen Besatzung des Schiffs an einem Marinemanöver in der Karibik teilnehmen. Nach Angaben der Bundeswehr entschied die niederländische Regierung „aufgrund der aktuellen Notlage auf den Bahamas“ kurzfristig, die „Johan de Witt“ in das Katastrophengebiet zu verlegen.
„Dorian“ hatte die nördlichen Inseln der Bahamas gestern vor einer Woche als Hurrikan der kraftvollsten Kategorie getroffen und war erst am vergangenen Mittwoch komplett über den Karibikstaat hinweggezogen. Er hinterließ eine Schneise der Verwüstung auf der Inselgruppe. Angesichts der Zerstörung konnten Helfer nur nach und nach in die betroffenen Gebiete vorrücken.
Nach Angaben der Vereinten Nationen brauchen mindestens 70.000 Menschen auf der zwischen Kuba und Florida gelegenen Inselgruppe dringend Hilfe. Die UNO will in den nächsten Monaten 85 Tonnen Lebensmittel auf die Bahamas liefern. Die EU stellte eine Soforthilfe in Höhe von 500.000 Euro für den Inselstaat bereit. Damit sollten Unterkünfte, Wasser, Hygieneartikel und Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission.
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