Bahrain gibt Coronaimpfstoff zum Notfallgebrauch für Helfer frei

Manama – Der Golfstaat Bahrain hat den eingeschränkten Einsatz eines Impfstoffs gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 für Mitarbeiter des Gesundheitswesens zugelassen.
Der Impfstoff solle in dringenden Fällen diejenigen „beim Erfüllen ihrer Pflichten vor Risiken schützen“, die am stärksten Kontakt zu Coronapatienten haben, sagte Gesundheitsministerin Fika al-Salih gestern. Der Impfstoff stehe ab sofort zur Verfügung, seine Nutzung sei freiwillig.
Das Königreich am Persischen Golf hatte vergangene Woche eine klinische Studie für einen Impfstoff des chinesischen Pharmaunternehmens Sinopharm abgeschlossen. Rund 7.700 Freiwillige hatten teilgenommen.
Die Studien finden in Zusammenarbeit mit einer Firma in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Das Land hat mit Sinopharm Verträge über Herstellung und Vertrieb des Impfstoffs abgeschlossen. In Bahrain wurden bisher mehr als 82.000 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
Auch der Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum, erklärte gestern auf Twitter, er sei gegen Corona geimpft worden.
Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bisher rund 200 Impfstoffprojekte weltweit erfasst, zu 47 Impfstoffkandidaten laufen bereits klinische Studien. Entscheidende Phase-III-Studien gibt es demnach zu etwa einem Dutzend Impfstoffkandidaten.
In China und in Russland sind bereits Impfstoffe zum Schutz bestimmter Bevölkerungsgruppen zugelassen und im Einsatz. Experten kritisieren dabei allerdings die mangelhafte Datenbasis, die Wirksamkeit und das Risiko für Nebenwirkungen sei kaum abzuschätzen.
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