Bariatrische Operation könnte vor Endometriumkarzinom schützen
San Diego – US-Amerikanerinnen, die sich wegen einer extremen Adipositas den Magen verkleinern und/oder den Darm verkürzen lassen, erkranken einer Studie in Gynecologic Oncology (2014; 133: 63-66) zufolge deutlich seltener an einem Endometriumkarzinom.
Langjährig erhöhte Östrogen-Konzentrationen gehören zu den wichtigsten Auslösern des Endometriumkarzinoms. Das weibliche Geschlechtshormon wird bekanntlich nicht nur in den Ovarien, sondern auch im Fettgewebe gebildet. Adipöse Frauen haben erhöhte Östrogenkonzentrationen im Blut und damit ein erhöhtes Risiko an einem Endometriumkarzinom zu erkranken.
Kristy Ward von der Universität von Kalifornien in San Diego konnte kürzlich in einer Studie zeigen, dass das Risiko auf den Gebärmutterkrebs mit jeder Einheit auf der BMI-Skala um 11 Prozent steigt (American Journal of Obstetrics and Gynecology 2014; 209: 579.e1–579.e5).
Jetzt hat die Onkologin die Daten des University HealthSystem Consortiums ausgewertet, einer Dachorganisation von 120 medizinischen Universitäten und den angeschlossenen Kliniken. Unter den fast 7,5 Millionen behandelten Patienten waren mehr als 100.000, die sich einer bariatrischen Operation unterzogen haben. Ward fand heraus, dass Frauen nach diesem Eingriff zu 71 Prozent seltener an einem Endometriumkarzinom erkrankten (relatives Risiko RR 0,29; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,26-0,32).
Für Frauen, die nach der Operation nicht mehr adipös waren, ermittelte Ward sogar eine Risikominderung um 81 Prozent (RR 0,19; 0,17-0,22). Durch die Operation, die anders als Diäten oder Medikamente eine deutliche Reduktion des Körpergewichts erzielt, könnte die Adipositas zu einem wichtigen modifizierbaren Risikofaktor des Endometriumkarzinoms geworden sein, schreibt die Forscherin.
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