Bayer legt Berufung in weiterem US-Glyphosat-Verfahren ein

San Francisco/Leverkusen – Bayer hat wie angekündigt Berufung gegen ein weiteres Urteil in einem US-Verfahren um angebliche Krebsrisiken von Unkrautvernichtern eingelegt. Ein entsprechender Antrag sei beim zuständigen Gericht in San Francisco eingereicht worden, teilte der Konzern gestern mit.
Die zunächst von einer Jury verhängte Strafzahlung vom März war bereits von gut 80 Millionen Dollar auf 25,3 Millionen (22,7 Millionen Euro) reduziert worden. Trotzdem hatte Bayer rasch mitgeteilt, die Entscheidung anzufechten, um den Schuldspruch aufheben zu lassen.
Der Kläger Edwin Hardeman hatte den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup des von Bayer übernommenen US-Saatgutriesen Monsanto für seine Krebserkrankung verantwortlich gemacht. Die Geschworenen entschieden, dass der Konzern haftbar sei.
Bayer hat mit dem mehr als 60 Milliarden Dollar teuren Monsanto-Kauf 2018 erhebliche Rechtsrisiken übernommen. Zuletzt gab es in den USA rund 42.700 Glyphosat-Klagen wegen angeblicher Krebsgefahren. Die ersten drei Prozesse hat Bayer verloren, aber jeweils Berufung angekündigt.
Alle weiteren Verfahren in diesem Jahr wurden verschoben. Die meisten Analysten erwarten, dass sich das Unternehmen über kurz oder lang auf einen milliardenschweren Vergleich mit den zahlreichen Klägern in den USA einigt. Darauf dringen auch die zuständigen Gerichte.
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