Ärzteschaft

Bayerischer Ärztetag stellt medizinischen Nachwuchs in den Fokus

  • Freitag, 21. Oktober 2016

Schweinfurt – Die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) will sich weiterhin dafür ein­set­zen, den Arztberuf für die sogenannte Generation Y attraktiver zu machen. „Wir müssen junge Menschen für den Arztberuf und die Patientenversorgung begeistern", forderte BLÄK-Präsident Max Kaplan bei der Auftaktveranstaltung des 75. Bayerischen Ärzte­ta­ges in Schweinfurt. Er plädierte dafür, den Zugang zum Studium neu zu regeln, das Stu­dium praxis­näher zu gestalten und die Allgemeinmedizin zu stärken.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) geht es vor allem darum, Nach­wuchs­­­mediziner für den ländlichen Raum zu begeistern. „Wir brauchen Rahmen­bedin­gun­gen, unter denen junge Ärzte und ihre Familien auf dem Land gut leben und arbeiten können", unterstrich die CSU-Politikerin in ihrem Grußwort. Sie verwies in diesem Zu­sammenhang auf das Programm zum Erhalt und zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. „Damit haben wir bereits 285 neue Arztpraxen geför­dert“, so Huml.

Obwohl sowohl die Zahl der in Bayern gemeldeten Ärzte (plus 2,4 Prozent) als auch die der aktuell praktizierenden Mediziner (plus 2 Prozent) auch im vergangenen Jahr erneut leicht anstieg, hält Kammerpräsident Max Kaplan die bisherigen Erfolge im Kampf gegen den Ärztemangel für „noch überschaubar“. „Die demografische Entwicklung und sich ver­än­dernde gesellschaftliche Rahmenbedingungen zeigen, dass ein Umdenken nötig ist“, mahnte Bayerns Ärztechef.

Dies gilt vor allem angesichts des Altersdurchschnitts der nie­dergelassenen Ärzte in Bayern: Dieser liegt landesweit inzwischen bei 54,35 Jahren. Im stationären Bereich ist der Durchschnittsmediziner dagegen mit 41,89 Jahren mehr als zehn Jahre jünger.

Auf dem 75. Bayerischen Ärztetag beschäftigen sich die 180 Delegierten aus 63 ärzt­lichen Kreis- und Bezirksverbänden sowie medizinischen Fakultäten noch bis zum 23. Ok­tober auch mit medizinethischen Fragen wie Pränataldiagnostik und Patienten­ver­fü­gung sowie Fort- und Weiterbildungsinitiativen im Freistaat.

hil/sb

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