Bayern drängt auf weiteren Bürokratieabbau
München – Bayern will den Bürokratieabbau im Gesundheitswesen weiter vorantreiben. Bereits Ende 2011 hatten das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) dazu die Anlaufstelle für Bürokratieabbau eingerichtet. Die Stelle sammelte innerhalb eines Jahres mehr als 500 Verbesserungsvorschläge und bündelte diese nun in einem Abschlussbericht.
„Die hohe Resonanz zeigt, wie wichtig das Thema ist. Wir haben aus den Vorschlägen Lösungen für patientenfreundlichere, schlankere und einfachere Vorgaben im Praxisbetrieb entwickelt“, betonte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml. Diese gelte es nun schnellstmöglich umzusetzen.
Laut Abschlussbericht bezogen sich die meisten eingegangenen Vorschläge auf den Prozess der Arznei-, Heil- und Hilfsmittelverordnung. Statt Verordnungsentscheidungen durch eine regelrechte Formularflut zu erschweren, „sollte man wieder zu einem System mit gesundem Menschenverstand zurückkommen", forderte KVB-Vorstandsmitglied Ilka Enger.
Ihrer Meinung nach zeigten die vielen Eingaben zum Thema Formulare, dass die Überregulierung des Gesundheitswesens dringend zurückgefahren werden müsse. Erste Schritte sind bereits getan: So wurde als Resultat aus der Arbeit der Anlaufstelle mittlerweile von Krankenkassen und KVB eine Formularkommission eingerichtet. Diese soll Inhalte der Formulare prüfen und praxistauglicher gestalten.
Darüber hinaus konnten beispielsweise mit der Abschaffung der Praxisgebühr sowie einer Vereinfachung des Übertrags von Genehmigungen bei einem Umzug der Arztpraxis weitere Vorschläge der Anlaufstelle in die Realität umgesetzt werden. Weitere Maßnahmen sind zudem im neuen Koalitionsvertrag verankert. Dieser sieht vor, die heutigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen bis Ende 2014 durch regionale Vereinbarungen von Krankenkassen und Kassenärztlicher Selbstverwaltung zu ersetzen.
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