Ärzteschaft

Bayern steuert trotz steigender Arztzahlen auf Ärztemangel zu

  • Dienstag, 12. April 2011

München – Vor einer Fehlinterpretation der Arztzahl-Statistiken in Bayern hat die Kammer des Landes gewarnt. „Eine rein zahlenmäßige Erfassung der berufstätigen Ärzte in Bayern ist für die Bewertung der Versorgungssituation nicht aussagefähig, da Köpfe nicht gleich Stellen sind“, erläutert Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), im aktuellen Bayerischen Ärzteblatt.

So habe die Zahl der Teilzeitbeschäftigungen von Ärzten in Kliniken und Praxen rasant zugenommen, wobei der steigende Frauenanteil diesen Trend verstärke, da Ärztinnen häufiger in Teilzeit arbeiteten oder in der Elternphase eine Auszeit nähmen.
 

Der Altersdurchschnitt der berufstätigen Ärzte nehme in Bayern ständig zu, betonte Kaplan, insbesondere der Niedergelassenen und hier wiederum der Hausärzte. 2.096 oder 23 Prozent der bayerischen Hausärzte seien über 60 Jahre. Bei den Allgemeinärzten insgesamt liegt der Gipfel in der Altersverteilung bei 58 Jahren.

Knapp die Hälfte der Allgemeinärzte seien 54 Jahre und älter. „Stellt man der Zahl der Abgänge, nämlich rund 4.600 bayerische Hausärzte, die voraussichtlichen Zugänge bis zum Jahr 2020 gegenüber, so wird es in Bayern dann etwa 1.400 Hausärzte weniger geben als bisher“, erläutert der Kammerpräsident.

hil

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