Beatmung eingestellt: Hirntote Schwangere gestorben
Washington – Nach Abschaltung der lebenserhaltenden medizinischen Apparate bei einer für hirntot erklärten Frau in den USA ist die 33-Jährige gestorben. „Marlise Munoz ruht nun in Frieden“, erklärten ihre Anwälte am Sonntag. Die lebenserhaltenden Geräte seien entsprechend einer Gerichtsentscheidung am Vormittag im Krankenhaus in Fort Worth im Bundesstaat Texas abgeschaltet worden. Das Krankenhaus hatte zuvor erklärt, dass der Fötus „nicht überlebensfähig“ sei.
Die in der 14. Woche schwangere Marlise Munoz brach Ende November mit einer Lungenembolie zusammen, im Krankenhaus wurde sie für hirntot erklärt. Ihr Fall sorgte in den USA für erregten Streit. Er berührte gleich mehrere Fragen, die in den USA regelmäßig hitzige Debatten heraufbeschwören, vor allem die Themen Abtreibung und Sterbehilfe. Texas gehört zu den zwölf US-Bundesstaaten, in denen für schwangere Frauen unter allen Umständen verlangt wird, dass sie am Leben erhalten werden müssen.
Der Ehemann von Munoz zog aber vor Gericht und verlangte die Abschaltung der Geräte. Er berief sich auf den Wunsch seiner Frau, bei einem Schicksalsschlag nicht künstlich am Leben erhalten zu werden.
Ein Richter entschied dann am Freitag, dass Marlise Muñoz sterben dürfe. Er setzte dem Krankenhaus eine Frist bis Montagabend, die künstliche Beatmung einzustellen. Zur Begründung sagte er der New York Times zufolge, dass die Patientin aus rechtlicher Sicht bereits tot sei. Daher habe das entsprechende Gesetz zum Schutz des Fötus für diesen Fall keine Gültigkeit. Am Sonntagvormittag gab eine Kliniksprecherin bekannt, dass die Ärzte der Anordnung folgen würden.
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