Vermischtes

Bedeutende medizinhistorische Sammlung für Bayerische Staatsbibliothek

  • Donnerstag, 3. November 2022
Gerd Plewig in seinem Büro mit der 1555 in Basel gedruckten zweiten Auflage des Werkes von Andreas Vesalius „De humani corporis fabrica libri septem” / BSB/R. Bahramian
Gerd Plewig in seinem Büro mit der 1555 in Basel gedruckten zweiten Auflage des Werkes von Andreas Vesalius „De humani corporis fabrica libri septem” / BSB/R. Bahramian

München – Die Bayerische Staatsbibliothek erhält eine nach eigenen Angaben „hochkarätige Sammlung“ me­di­zinhistorischer Werke. Das teilte das Haus heute in München mit.

Die mehr als 3.000 Bände seien eine Schenkung des langjährigen Direktors der Klinik und Poliklinik für Der­ma­tologie und Allergologie in München, Gerd Plewig, und seiner Frau, der Ärztin Helga Lincke-Plewig.

Die „Bibliotheca Historica Dermatologiae“ umfasse bedeutende und seltene medizinische Drucke aus fünf Jahr­hunderten. Darunter seien wertvolle Ausgaben des Werks von Andreas Vesalius (1514-1564), Anatom und Leibarzt Kaiser Karls V. und König Philipps II. von Spanien.

Das Ehepaar Plewig baute seit Mitte der 1970er-Jahre die Sammlung kontinuierlich auf, wie es heißt. Bei den Bänden aus dem 16. bis 20. Jahrhunderts handle es sich häufig um Erstausgaben, die auch mit Widmungen versehen seien.

Hierzu zählten Ausgaben des bahnbrechenden Werks „De humani corporis fabrica libri septem“ von Vesalius, der als Begründer der neuzeitlichen Anatomie gilt, viele medizinische Atlanten sowie kolorierte chromolitho­graphische Tafelwerke zum Fachbereich der Dermatologie.

Darüber hinaus beinhaltet die Sammlung laut Mitteilung mehr als 60 Bände aus der privaten Bibliothek Her­zog Carl Theodors in Bayern (1839-1909), der als Augenarzt praktizierte. Dazu kämen Teile von Bibliotheken bekannter Vertreter der Medizin, seltene in den USA publizierte Standardwerke der Dermatologie sowie Fach­zeitschriften.

Die Plewig-Sammlung ergänze hervorragend den Bestand der Staatsbibliothek auf dem Gebiet der Medizin­geschichte, heißt es in der Mitteilung. Dazu gehöre die gut 3.000 Bände umfassende Bibliothek des Arztes und Medizinhistorikers Karl Sudhoff (1853-1938).

Viele Titel seien seit Langem nicht mehr erhältlich und lägen bisher nur in europäischen Spezialbibliotheken vor. Insbesondere mit der Vesalius-Ausgabe von 1543 sowie mit dem Faksimile der Bremer Presse von 1934 könnten nun auch Lücken geschlossen werden.

Die Bayerische Staatsbibliothek wurde 1558 durch Herzog Albrecht V. gegründet. Mit knapp 37 Millionen Me­dieneinheiten ist sie nach eigenen Angaben die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands und eine der international bedeutendsten Forschungsbib­liotheken.

kna

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