Bei Heroin-Substitutionstherapie verstärkt auf Sicherheit achten

Berlin – „Die medikamentengestützte Substitution in Kombination mit psychosozialer Betreuung gilt unbestritten als die wirksamste Option für die Behandlung von Opiatabhängigen.“ Das sagte der Leiter der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD), Tim Pfeiffer-Gerschel, heute in Berlin.
Gleichzeitig warnte er davor, den Sicherheitsaspekt bei der Substitutionstherapie zu vernachlässigen. Er bezog sich damit auf den Mitte November erschienen Jahresbericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA).
Derzeit sei illegales Heroin in einigen Teilen Europas für die Süchtigen schwerer zu erhalten als sonst und damit auch teurer. Mögliche Gründe der Verknappung seien Ernteausfällen in Afghanistan, die Zerschlagung mehrerer großer, internationaler Händlernetzwerke durch die Ermittlungsbehörden, die Sicherstellung von Rekordmengen des Heroingrundstoffs Essigsäureanhydrid sowie große Erfolge beim Abfangen von Drogenlieferungen an der türkischen Ostgrenze.
Die Verknappung führe dazu, dass Abhängige auf Ersatzstoffe, insbesondere Substitute, auswichen, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt würden. „Mittlerweile existieren verschiedene Substitutionsmittel die darüber hinaus in verschiedenen Darreichungsformen und Kombinationen angeboten werden, so dass im Gegensatz zu früher eine deutlich bessere Anpassung der Medikation an die individuelle Situation der Betroffenen gewährleistet werden kann“, riet Pfeiffer-Gerschel.
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