Hochschulen

Beratung und Hausbesuche sollen Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung verbessern

  • Freitag, 20. April 2018

Hamburg – Die medizinische Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung verbessern wollen die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), das Sengelmann Institut für Medizin und Inklusion der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (SIMI), die Hochschule Bielefeld (FHB) und das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI).

„Grundlegend besteht für Menschen mit geistiger Behinderung ein erschwerter Zugang zu Versorgungsleistungen. Außerdem treten einander überlagernde Gesundheits­probleme und Erkrankungsrisiken auf, in deren Folge viele verschiedene Medikamente verordnet werden, deren Wirkungen und Nebenwirkungen nicht aufeinander abgestimmt sind“, sagte die Projektleiterin Petra Weber vom Department Pflege und Management der HAW Hamburg.

Im Rahmen des Vorhabens sollen Pflegeexperten die teilnehmenden Patienten zu Hause besuchen und sie sowie ihre Angehörigen oder Betreuer beraten – in enger Abstimmung mit niedergelassenen Ärzten, Pharmazeuten sowie dem SIMI. „Wir möchten mit dem Projekt das Medikamentenmanagement verbessern mit dem Ziel, dass die Menschen mit Behinderung so wenig Medikamente wie möglich erhalten – aber so viel wie nötig“, erläuterte Georg Poppele, Chefarzt des SIMI.

Eine Arbeitsgruppe um Änne-Dörte Latteck von der FHB wird untersuchen, ob die Hausbesuche kombiniert mit einer kritischen Überprüfung der Medikation sowie fachübergreifenden Fallberatungen dieses Ziel erreichen. Matthias Offermanns vom DKI komplettiert die Untersuchung mit einer systematischen Kosten-Wirksamkeits-Analyse.

Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses fördert das Projekt mit 1,8 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren. Die Mittel für den Fonds werden von den gesetzlichen Krankenkassen und dem Gesundheitsfonds bereitgestellt.

hil

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