Berliner Gesundheitsämtern fehlt Personal
Berlin – Die Vereinheitlichung der Gesundheitsämter in Berlin kommt voran, ist aber noch nicht in allen Bezirken abgeschlossen. Ein besonderes Problem ist die Personalausstattung. Das geht aus einem Zwischenbericht zur sogenannten bezirksübergreifenden einheitlichen Ämterstruktur hervor, den Gesundheits- und Sozialsenator Mario Czaja (CDU) jetzt vorgelegt hat.
„Das Ergebnis zeigt, dass die einheitliche Struktur der Gesundheitsämter funktioniert – wenn hier auch noch einige Bezirke nachziehen müssen“, sagte Czaja. Damit die Gesundheitsämter ihre gesetzlich verankerten Aufgaben weiterhin erfüllen könnten, brauchten sie mehr gut qualifizierte Fachkräfte. „Das bedeutet auch: Der öffentliche Gesundheitsdienst muss für Bewerber attraktiver werden“, so der Senator.
Vor allem durch den Zuzug nicht krankenversicherter EU-Bürger und Asylsuchender seien die Herausforderungen an den öffentlichen Gesundheitsdienst gestiegen. Deshalb soll die Stadt laut Czaja mehr Personal mit Migrationshintergrund einstellen. Außerdem sollen speziell für den Einsatz im Gesundheits- und Sozialbereich geschulte Sprach- und Kulturmittler zum Einsatz kommen.
Der öffentliche Gesundheitsdienst in Deutschland war im letzen Jahr auch ein Tagesordnungspunkt des 117. Deutschen Ärztetages in Düsseldorf. Die Zahlen im ÖGD seien alarmierend, sagte die Vorsitzende der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert. Lediglich 0,5 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen arbeiteten im ÖGD, auf einen Arzt jünger als 50 Jahre kämen fünf Ärzte über 50. „In zehn Jahren sind die meisten heute Aktiven im Ruhestand“, stellte Teichert fest. Zudem sei jede siebte Facharztstelle im ÖGD länger als sechs Monate unbesetzt.
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