Berliner Institut für Gesundheitsforschung richtet sich inhaltlich neu aus
Berlin – Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) richtet sich wissenschaftlich neu aus. „Wir wollen die Lebensqualität von Menschen mit fortschreitenden, schweren Krankheitsverläufen durch personalisierte und regenerative Medizin erhalten oder wiederherstellen und bauen dabei auf Digitalisierung, Patientenbeteiligung, systemmedizinische Forschung, neuartige regenerative Therapien und Innovation für die Gesundheitswirtschaft“, sagte der Vorstandsvorsitzende des BIH, Erwin Böttinger.
Das BIH wurde 2013 von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin gegründet. Im Mittelpunkt der Arbeit des Instituts steht die sogenannte Translation, das heißt die schnelle Übersetzung von Forschungserkenntnissen in die Versorgung.
In diesem Zusammenhang hat das BIH mitgeteilt, sieben neue sogenannte Transferprojekte zu fördern. Drei von ihnen fallen in den Bereich „Pharma“, vier in den Bereich „Medizinprodukte“.
Eine Arbeitsgruppe um Gary Lewin vom Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin arbeitet an einem Wirkstoff zur Behandlung metabolischer Krankheiten.
Eine Arbeitsgruppe um Heiko Funke-Kaiser von der Charité – Universitätsmedizin Berlin entwickelt sogenannte Renin-/Prorenin-Rezeptor-Blocker (RERBs). RERBs sind niedermolekulare Substanzen, die in unterschiedlichen Tiermodellen für Herz-Nieren- sowie für Krebserkrankungen bereits erfolgreich wirken.
Einen Weg, um Autoantikörper im Zusammenhang mit dem chronischen Fatigue-Syndrom spezifisch nachzuweisen und dadurch besser zu diagnostizieren und therapieren, suchen Wissenschaftler um Carmen Scheibenbogen von der Charité.
Ein Team um Paul Jahnke von der Charité will die Patientensicherheit in der Computertomographie und Radiotherapie erhöhen.
Wissenschaftler um Harald Prüß von der Charité beschäftigen sich mit der Entwicklung eines Verfahrens zur Behandlung einer speziellen Form von Enzephalitis. Das neue Verfahren, bei dem schädigende Autoantikörper aus dem Blut der Erkrankten entfernt werden, könnte die Wirksamkeit der Therapie deutlich erhöhen und dabei Nebenwirkungen vermindern.
Schwer kranke Patienten auf der Intensivstation entwickeln häufig begleitend zu ihrer Grunderkrankung eine sogenannte „Intensive care unit acquired weakness“. Die Arbeitsgruppe um Susanne Koch von der Charité entwickelt dafür ein Screening-Gerät.
Wissenschaftler um Beate Rau von der Charité arbeiten an einem neuartigen Gerät, das bei Karzinomresektionen des Gastrointestinaltrakts eingesetzt werden soll.
„Das Spektrum der ausgewählten Projekte belegt eindrucksvoll das innovative Potenzial und die inhaltliche Breite der von den zum BIH gehörenden Einrichtungen Charité und MDC“, sagte der für Technologietransfer zuständige Vorstand des BIH, Rolf Zettl.
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