Berufsverband stellt Strategiepapier zur Mitarbeiterbindung in der Pflege vor

Berlin – Das „International Centre on Nurse Migration (ICNM)“ hat kürzlich zusammen mit dem Weltverband der Pflegeberufe (ICN) ein Strategiepapier zur Mitarbeiterbindung in der Pflege vorgestellt. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat das Papier jetzt auf Deutschland übertragen.
Dem Verband zufolge fasst das Papier die Kernpunkte dessen zusammen, was man über effektive Strategien zur Fachkräftebindung in der Pflege weiß. Wie Hauptautor ist James Buchan von der University of Technology betonte, basieren die Erkenntnisse nur auf Veröffentlichungen mit Evidenz. Allerdings lieferten auch Studien zur Mitarbeiterbindung in der Pflege keine „Universallösungen von der Stange“.
Politiker und Berufsverbände müssten den Autoren zufolge ein Bewusstsein für die Situation und Prioritäten im eigenen Land entwickeln und so den besten Strategie-Mix identifizieren, um die eigenen Herausforderungen zur Fachkräftebindung in der Pflege zu bewältigen. Zu diesem Strategiemix können demnach zum Beispiel Mentorenprogramme gehören.
Infrage kämen außerdem unter anderem kontinuierliche Supervision und Praxisbegleitung, Training von Fertigkeiten, Führung und Teamarbeit bei Berufseinsteigern wie auch Erfahrenen, höhere Personalausstattungsstandards, Lohngleichheit zwischen unterschiedlichen Gesundheitssettings sowie familienfreundliche Strategien. Zentral sei außerdem das Führungsverhalten in den Einrichtungen sowie finanzielle Anreize.
„Fachkräftemangel in der Pflege ist das große Thema der Bundes- und Landespolitiker sowie der Arbeitgeberverbände“, teilte der DBfK mit. In allen Bereichen des Gesundheitswesens werde händeringend nach Bewerbern gesucht. Bei all den Anstrengungen dafür sei es wichtig, eine Stammbelegschaft zu halten, zu pflegen und ihnen bestmögliche Arbeitsumfelder zu bieten. Dise Aufgabe verdiene „hohe Priorität“, werde aber gerne vernachlässigt, hieß es aus dem DBfK.
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