Beschäftigte in Pflegeberufen mit ihrer Arbeit zufrieden

Düsseldorf – Beschäftigte in Pflegeberufen sind mit ihrer Arbeit zufrieden, empfinden sie aber auch als sehr stressig und oft unterbezahlt. Das zeigt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung, die am Dienstag in Düsseldorf veröffentlicht wurde. An der Online-Befragung beteiligten sich rund 3550 Beschäftigte aus dem Kranken- und Altenpflegebereich.
Das Bruttomonatseinkommen in Pflegeberufen beträgt ohne Sonderzahlungen auf Basis einer 38-Stunden-Woche demnach durchschnittlich 2,360 Euro. Am besten bezahlt werden Operationsschwestern und -pfleger mit 3,066 Euro, am geringsten fällt das Monatseinkommen der Helfer in der Krankenpflege mit 1,828 Euro aus.
Die Zufriedenheit mit der Bezahlung fällt mit einem Wert von 2,4 auf einer Skala von eins bis fünf im Durchschnitt gering aus.
Die Zufriedenheit mit der Arbeit insgesamt wird laut Studie mit einem Wert von 3,3 zwar deutlich besser bewertet, damit liegen die Beschäftigten in Pflegeberufen dennoch knapp unter dem Durchschnitt aller Berufe von 3,4. Die Arbeit in der Pflege wird als sehr stressig (4,0) und auch als körperlich oft sehr erschöpfend (3,8) eingeschätzt. Allerdings empfinden die Beschäftigten in der Pflege ihre Arbeit nur selten als monoton und langweilig (1,9).
Auch in den Pflegeberufen bestehen demnach deutliche Unterschiede bei den Einkommen zwischen Frauen und Männern. Frauen verdienen im Durchschnitt 11,7 Prozent weniger als die Männer. Einkommensunterschiede gibt es ferner bei befristet und unbefristeten Beschäftigten sowie zwischen West- und Ostdeutschland.
Auch die Berufserfahrung sowie die Tarifbindung der Betriebe wirkt sich auf das Einkommen aus. Die Online-Befragung wurde im Rahmen des WSI-Projekts "LohnSpiegel" vorgenommen, das einen Gehalts-Check für rund 350 Berufe bietet.
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