Bestimmte Patienten mit B-Zell-Lymphom könnten von Lisocabtagen profitieren

Köln – Bestimmte Patienten mit einem B-Zell-Lymphom könnten davon profitieren, mit dem Medikament Lisocabtagen maraleucel behandelt zu werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einer frühen Nutzenbewertung. Bei der Studienauswertung ergab sich demnach ein Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen für unter 65-Jährige, bei denen eine Hochdosistherapie infrage kommt.
Lisocabtagen maraleucel ist unter anderem zugelassen zur Behandlung Erwachsener mit verschiedenen Formen des B-Zell-Lymphoms, nämlich des diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms, des hochmalignen B-Zell-Lymphoms, des primär mediastinalen großzelligen B-Zell-Lymphoms und des follikulären Lymphoms Grad 3B, die innerhalb von zwölf Monaten nach Abschluss der Erstlinien-Chemoimmuntherapie ein Rezidiv entwickeln oder gegenüber dieser Therapie refraktär sind.
Bei der Frage, ob der Wirkstoff solchen Patienten einen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie bietet unterscheidet das IQWiG auf Grund der Auswertungsergebnisse zwei Gruppen: solche, für die eine Hochdosistherapie infrage kommt, und solche, für die dies nicht der Fall ist. Für Betroffene, bei denen eine Hochdosistherapie nicht infrage kommt, liegen laut IQWiG keine verwertbaren Daten vor, sodass ein Zusatznutzen nicht belegt ist.
Für die andere Patientengruppe zeigen die Daten einer randomisierten kontrollierten Studie laut IQWiG-Arbeitsgruppe einen Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie. Vorteile für Lisocabtagen maraleucel zeigen sich laut der Datenauswertung in den Endpunkten „Gesamtüberleben“ und „Scheitern des kurativen Therapieansatzes“ sowie in einigen Nebenwirkungsendpunkten – allerdings nur bei unter 65-Jährigen.
Dem stehen in der Endpunktkategorie Nebenwirkungen aber auch Nachteile von Lisocabtagen maraleucel gegenüber der Vergleichsbehandlung gegenüber. „Insgesamt dominieren für Patientinnen und Patienten unter 65 Jahren die Vorteile. Für ältere Betroffene überwiegen weder die positiven noch die negativen Effekte“, berichtet die IQWiG-Arbeitsgruppe.
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