Bezugstherapeuten sollen Ärzte bei Betreuung von Schlaganfallpatienten unterstützen

Bad Segeberg/Kiel – In Schleswig-Holstein sollen künftig sogenannte Bezugstherapeuten Ärzte bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten unterstützen. Starten soll das Projekt in den Regionen des Landes starten, in denen die Patientenorganisation mit sogenannten Kompetenznetzen vertreten ist, das sind Rendsburg, Pinneberg, Plön/Ostholstein und Lübeck.
„Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt Bezugstherapeut endlich starten kann. Es wird in Kooperation mit dem Hausärzteverband Schleswig-Holstein und dem Institut für Allgemeinmedizin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel durchgeführt“, hieß es aus dem Schlaganfall-Ring Schleswig-Holstein.
Die Bezugstherapeuten sind Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden, die besonders geschult worden sind. Gemeinsam mit den Patienten sollen sie unter anderem die Heil- und Hilfsmittelleistungen koordinieren. Dabei geht es zum Beispiel um die Kommunikation mit anderen behandelnden Therapeuten, mit Ärzten und Hilfsmittellieferanten. Ab Mitte August erhalten die Therapeuten eine Fortbildung, die acht Module an sieben Schulungstagen umfasst.
„Wir streben eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den anderen Gesundheitsberufen an, ohne die Endverantwortung für die Therapie der Patienten aus der Hand zu geben“, erläuterte Thomas Maurer aus dem Hausärzteverband Schleswig-Holstein gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.
Auch die Politik in dem Bundeslandes unterstützt das Projekt: Dafür hat Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) einen Förderbescheid in Höhe von 259.200 Euro überreicht. „Das innovative Projekt stärkt die ambulante Nachsorge, indem die Zusammenarbeit dieser verschiedenen Berufe gestärkt wird. Dies hilft Patienten bei ihrer Genesung“, sagte der Minister.
Mit den Mitteln aus dem Versorgungssicherungsfonds wolle man Konzepte fördern, die die medizinische Versorgung durch gezielte Zusammenarbeit und Kooperation qualitativ verbesserten. In Schleswig-Holstein leben nach Angaben des Kieler Gesundheitsministeriums etwa 65.000 Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben.
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