Bildungsministerin will Impfungen in Schulen anbieten
Berlin – Impfungen sollten nach Ansicht von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) künftig auch in der Schule angeboten werden. Die meisten Ungeimpften seien keine Impfgegner, die Hürden für eine Impfung seien ihnen aber zu hoch, sagte die Ministerin. Unabhängig von der diskutierten gesetzlichen Impfpflicht müsse man hier ansetzen.
„Wir sollten die Fakten besser vermitteln und den Zugang zu Impfungen erleichtern, etwa durch Impfungen in Schulen und Betrieben“, sagte Karliczek. Impfungen gehörten zu den großen wissenschaftlichen Errungenschaften der Medizin und retten Leben.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereitet derzeit Vorschläge für eine Impfpflicht vor, die im Mai vorgelegt werden sollen. Spahn hat sich grundsätzlich für verpflichtende Masernimpfungen für Kinder in Kitas und Schulen ausgesprochen.
Nach Angaben des Deutschen Ethikrats sind fast die Hälfte aller an Masern Erkrankten in Deutschland Erwachsene. Maßnahmen zur Erhöhung der Impfquote müssten sich deshalb nicht nur an Kinder, sondern auch an Erwachsene richten, forderte das Gremium, das Bundesregierung und Bundestag berät.
Einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Studie im Auftrag der EU-Kommission zufolge wissen viele Menschen zu wenig über das Impfen. So nähmen zum Beispiel 46 Prozent der Deutschen fälschlicherweise an, dass Impfstoffe häufig ernste Nebenwirkungen hätten.
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