Politik

Bill Gates fordert mehr Engagement für Prävention in Entwicklungsländern

  • Donnerstag, 13. November 2014
Uploaded: 13.11.2014 16:46:01 by mis
Bill Gates /dpa

Berlin – Bill Gates hat Deutschland aufgefordert, sich stärker für die Gesundheitsvor­sorge in Entwicklungsländern zu engagieren. Die Ebola-Epidemie in Westafrika habe gezeigt, dass die reichen Länder bisher zu wenig für die Prävention von übertragbaren Krankheiten in diesen Ländern getan hätten, sagte der Microsoft-Gründer und Stifter gestern vor dem Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa sagte er, die Epidemie erinnere daran, „dass die Gesundheitsbedingungen in den armen Ländern oft sehr schwierig sind, und dass, wenn wir den armen Ländern nicht helfen, auch eine weltweite Bedrohung entstehen kann.“

Im Ausschuss dankte Gates unter anderem für den deutschen Beitrag für den Globalen Fonds gegen Aids, Malaria und Tuberkulose (GFATM). Mit einem jährlichen Betrag von derzeit 200 Millionen Euro sei Deutschland der drittgrößte Geber des Fonds. Gates hob die Vorreiterrolle Großbritanniens hervor, das nicht nur größter europäischer Einzel­geber des Fonds sei, sondern auch das Ziel erreicht habe, bis 2015 mindestens 0,7 Prozent seines Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen.

Es sei zu hoffen, dass auch Deutschland diesem Ziel noch näher kommt als bisher, so Gates. Zusammen mit seiner Frau unterstützt er seit 1999 über die „Bill & Melinda Gates Stiftung“ Gesundheitsprojekte in Entwicklungsländern. Der größte Teil dieses Engage­ments komme der „Globalen Allianz für Impfstoffe und Immunisierung“ (Gavi) zugute, die Impfkampagnen gegen übertragbare Krankheiten wie Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B und Gelbfieber organisiere, sagte Gates im Ausschuss.

Er betonte, dass es auch große Fortschritte gebe: Als die Millenniumsentwicklungsziele vor 25 Jahren erstmals verkündet wurden, seien pro Jahr zwölf Millionen Kinder unter fünf Jahren an zumeist vermeidbaren Erkrankungen gestorben. Heute habe sich diese Zahl halbiert und lasse sich in den kommenden 15 Jahren nochmals halbieren, sagte Gates.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung