Blutgerinnungssystem wirkt auf die Stammzellen im Knochenmark
Mainz – Eine weitere Funktion des Blutgerinnungssystems neben der Hämostase haben Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz entdeckt: Es unterstützt blutbildende Stammzellen im Umfeld des Knochenmarks. Eine unter Stressbedingungen verstärkte Aktivierung der Gerinnung, wie sie typischerweise nach Verletzungen auftritt, kann offenbar die Stammzellen mobilisieren. Die Aktivierung von Stammzellen ist für eine gesteigerte Blutbildung unter Belastungen wesentlich.
Die Wissenschaftler um Wolfram Ruf vom Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz haben ihre Ergebnisse zusammen mit Tsvee Lapidot vom Weizmann Institute of Science in Rehovot (Israel) in der Zeitschrift Nature Medicine veröffentlicht (2015; doi: 10.1038/nm.3960).
Stammzellen werden für die Wiederbelebung des Knochenmarks nach intensiver Krebstherapie eingesetzt. Die Stammzelltransplantation in der Tumor- und Blutkrebstherapie hat die Überlebenschancen erheblich verbessert. Basierend auf dieser Arbeit eröffnen sich neue Forschungsrichtungen, mit dem Ziel, die Funktion des blutbildenden Knochenmarks besser zu schützen und insbesondere den Erfolg der Stammzelltherapie und Tumorbehandlung zu verbessern.
„Es besteht ein erheblicher Bedarf, den Erfolg der Stammzelltherapie weiter zu optimieren. In diesem Zusammenhang geht es auch darum, verbleibende Ursachen von ineffizienter Stammzelltransplantation aufzuklären und zu überwinden“, erklärte Ruf.
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