Blutplasma aus Mittelbaden wird wegen PFC-Verdachts gesperrt

Stuttgart – Nach dem Skandal um mit PFC verseuchte Ackerflächen hat der DRK-Blutspendedienst die direkte Verwendung von Blutplasma aus der Region Mittelbaden am Patienten vorläufig gesperrt. Dies sagte eine Sprecherin des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg/Hessen heute in Frankfurt am Main und bestätigte einen SWR-Fernsehbericht. Diese Maßnahme erfolge solange, bis eine abschließende Bewertung des Risikos in der Region durch eine Expertenkommission erfolgt sei. Das Gremium wurde von der Landesregierung Baden-Württemberg eingesetzt.
Eine Routineuntersuchung der Blutprodukte auf PFC erfolgt nicht. In Blutproben von Anwohnern waren höhere Werte der Chemikalie nachgewiesen worden, die über das Trinkwasser in das Blut kam.
Personen, die Gemüse und Obst aus den betroffenen Gebieten verzehrten, wiesen hingegen kaum höhere Werte auf als Menschen außerhalb der belasteten Gebiete. Insgesamt liegen die Werte nicht über denen in anderen Bundesländern, wie das Gesundheitsministerium Anfang Oktober mitteilte. Die Langzeitfolgen sind noch unklar.
Die Sprecherin des Blutspendedienstes erklärte weiter, es gebe keinen wissenschaftlich belegbaren oder behördlich festgelegten Messwert, ab dem von einer besonderen Gesundheitsgefährdung ausgegangen werden könnte. Die Anreicherung im menschlichen Organismus erfolge über eine langfristige Zuführung wie etwa täglich über das Trinkwasser. „Eine Bluttransfusion erfolgt in der Regel aus einem akuten Anlass und nicht über einen langfristigen Zeitraum. Eine akute Gefahr für den Blutempfänger ist deshalb auszuschließen.“
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