Vermischtes

Bluttestunternehmen Theranos kündigt Mitarbeiter

  • Montag, 9. Januar 2017

Palo Alto – Beim tief gefallenen Bluttest-Start-up Theranos gibt es die zweite Kündi­gungs­welle binnen drei Monaten. Diesmal mussten 155 Mitarbeiter gehen, rund 40 Pro­zent der Belegschaft. 340 Stellen hatte Theranos bereits im Oktober 2016 abgeschafft. Das nach der Einstellung des Kerngeschäfts mit eigenen Laboren massiv geschrumpfte Unternehmen soll künftig mit nur noch 220 Mitarbeitern auskommen. Das verbleibende Team soll nun die neue Bluttest-Plattform „miniLab“ entwickeln.

Gründerin und Chefin Elizabeth Holmes war mit ihrem von Investoren zwischenzeitlich mit über neun Milliarden Dollar bewerteten Start-up eine Zeit lang ein umjubelter Star im Sili­con Valley. Theranos versprach, Bluttests durch deutlich kleinere Proben zu revolu­tio­nie­ren. Dann warf eine Serie von Enthüllungsberichten im Wall Street Journal jedoch erheb­liche Zweifel an der Technologie auf und stieß die Firma in eine tiefe Krise.

Theranos musste in großem Stil Testergebnisse zurückziehen, verlor die Lizenz zum Be­trieb von Laboren und wurde von Geschäftspartnern wie der Drogeriekette Walgreens fallengelassen. Theranos wehrt sich weiter gegen Manipulationsvorwürfe sowie Klagen von Investoren und Kunden, zugleich laufen Ermittlungen von US-Behörden. Allein Wal­greens hatte rund 140 Millionen Dollar in Theranos investiert.

Jetzt soll mit „miniLab“ ein Neustart versucht werden. Diese Technik soll an andere Labo­re verkauft werden. Das setzt neben der Entwicklungszeit einen langen Zulassungspro­zess voraus. Die verbliebenen 220 Mitarbeiter seien das „Kernteam“ für diese Pläne, erklärte Theranos.

dpa

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