Bodenseekreis: Städtisches Klinikum übernimmt privates
Köln – Das Bundeskartellamt hat gegen eine Krankenhausübernahme am Bodensee keine Einwände: Dabei handelt es sich um den nicht alltäglichen Fall, dass ein städtisches Krankenhaus ein privates erwirbt. Das Klinikum Friedrichshafen, mit 370 Betten größtes Krankenhaus im Bodenseekreis und im Besitz der Stadt, übernimmt die Klinik Tettnang, die seit 2005 zur privaten Waldburg-Zeil-Gruppe gehört. Die Klinik Tettnang ist mit 140 Betten ein Krankenhaus der Grundversorgung mit sieben Fachabteilungen.
Mit der Freigabe der Wettbewerbshüter kann die Übernahme vollzogen worden, die seit einem Jahr vorbereitet wird. Nach früheren Presseberichten erhalten die Waldburg-Zeil-Kliniken im Rahmen der Transaktion Anteile am Klinikum Friedrichshafen. Das städtische Klinikum, das rentabel arbeitet, verfolgt die Strategie, einen kommunalen Krankenhausverbund mit medizinischen Schwerpunkten aufzubauen. Dabei erhält es Rückendeckung durch die Kommunalpolitik.
Das Bundeskartellamt sieht keine erhebliche Beeinträchtigung des Wettbewerbs infolge der Übernahme. Den Patienten ständen mit den umliegenden Krankenhäusern in Überlingen, Ravensburg und Lindau Ausweichalternativen zur Verfügung. Zudem unterscheide sich das Leistungsangebot der beiden Kliniken deutlich voneinander. Das Haus in Friedrichshafen erziele einen wesentlichen Teil seines Umsatzes mit Patienten, die nicht in Tettnang behandelt werden könnten.
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