Medizin

Bosutinib: Vierter Tyrosinkinase-Hemmer für die CML

  • Montag, 21. Januar 2013

London – Für Patienten mit chronisch-myeloischer Leukämie (CML) gibt es künftig eine weitere, vierte Therapiechance mit einem Tyrosinkinase-Hemmer. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat der Europäischen Kommission aufgrund einer klinischen Studie die Zulassung empfohlen.

Die Einführung von Imatinib im Jahr 2001 hat die Behandlung der CML deutlich verbessert. Imatinib hemmt die Tyrosinkinase-Abl, die infolge einer Translokation zum sogenannten Philadelphia-Chromosom hyperaktiv ist und eine unkontrollierte Prolifera­tion der Knochenmarkzellen auslöst, die Ursache der CML ist. Nicht alle Patienten erreichen unter Imatinib eine dauerhafte Remission. Für Resistenzen wurden in den letzten Jahren mit Dasatinib (2006) und Nilotinib (2007) zwei weitere Tyrosinkinase-Hemmer eingeführt.

Für die wenigen Patienten, bei denen es erneut zu einem Rezidiv kommt, oder die die drei Wirkstoffe nicht vertragen, gibt es demnächst eine vierte Option. Bosutinib hat in einer klinischen Studie mit 546 Patienten in allen drei Krankheitsstadien eine Wirkung erzielt.

In der chronischen Phase kam es bei einem Drittel zu einem zytogenetischen Ansprechen, das im Durchschnitt 18 Monate oder länger Bestand hatte. In der Akzelera­tionsphase und auch der Blastenkrise ist noch ein hämatologisches Ansprechen möglich, auch wenn die Chancen mit zunehmender Progression der Erkrankung immer geringer werden.

Die häufigsten Nebenwirkungen des neuen Wirkstoffs sind Diarrhö, Nausea und Vomitus, Thrombozytopenie, abdominale Schmerzen, Hautausschläge, Anämie, Fieber und Abgeschlagenheit.

rme

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