Ausland

Brasiliens Indigene legen vor COP30 eigenen Klimaschutzplan vor

  • Montag, 11. August 2025
Brasilianische Indigene unterschiedlicher Gemeinschaften nehmen an einer Kundgebung im Rahmen des jährlichen Camps „Freie Erde“ (Terra Livre) teil und fordern mehr Naturschutz und ein Ende der Erdöl- und Rohstoffausbeutung auf ihren Gebieten (Archivfoto). /picture alliance, dpa, Agencia Brazil, Fabio Rodrigues-Pozzebom
Brasilianische Indigene unterschiedlicher Gemeinschaften nehmen an einer Kundgebung im Rahmen des jährlichen Camps „Freie Erde“ (Terra Livre) teil und fordern mehr Naturschutz und ein Ende der Erdöl- und Rohstoffausbeutung auf ihren Gebieten (Archivfoto). /picture alliance, dpa, Agencia Brazil, Fabio Rodrigues-Pozzebom

Brasília – Vor der Weltklimakonferenz (COP30) im November in Belém haben die indigenen Völker in Brasilien ihren eigenen Klimaschutzplan vorgestellt.

Unter dem Motto „Unsere Territorien sind die Antwort auf die Klimakrise“ fordert der Dachverband Articulação dos Povos Indígenas do Brasil (Apib) unter anderem den Schutz der indigenen Ländereien als Teil der Klimaschutzpolitik des südamerikanischen Landes.

„Wir verlangen, dass unsere Vorschläge in die Selbstverpflichtungen Brasiliens aufgenommen werden, da es die Verantwortung des brasilianischen Staates ist, gegen die Klimakrise vorzugehen“, sagte Apib-Geschäftsführer Kleber Karipuna.

Indigene Völker schützen die biologische Vielfalt

Indigene gelten als Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel. Wo indigene Gemeinschaften beispielsweise über verbriefte Rechte auf ihr Land verfügen, werden laut einer Studie der Welternährungsorganisation (FAO) deutlich weniger Flächen abgeholzt als in anderen Gebieten. Obwohl sie nur fünf Prozent der weltweiten Bevölkerung ausmachen, verwalten sie nach Angaben der Weltbank rund 80 Prozent der weltweiten biologischen Vielfalt.

Anlässlich des Internationalen Tags der indigenen Völker an diesem Samstag forderte das katholische Hilfswerk Misereor, dass der Ausbau der Öl- und Gasförderung im Amazonasgebiet gestoppt wird. Hintergrund sind die Pläne des staatlichen Energiekonzerns Petrobrás, im Mündungsgebiet des Amazonas an der Atlantikküste Nordbrasiliens nach Öl zu suchen.

„Die Rechte indigener Völker müssen bei allen Klimaverhandlungen verbindlich geschützt und gestärkt werden – unser Mitspracherecht auf der COP30 darf keine symbolische Geste bleiben“, sagte die indigene Aktivistin Alessandra Korap Munduruku.

„Es darf nicht sein, dass Brasilien sich international als Gastgeber einer Klimakonferenz präsentiert und gleichzeitig wirtschaftliche Interessen auf Kosten indigener Gemeinschaften und des Regenwaldes bedient.“

dpa

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