Britische Gesundheitsbehörde warnt vor möglicher zweiter Noroviruswelle

London – In Großbritannien nehmen die Norovirusfälle im ganzen Land stark zu. Die United Kingdom Health Security Agency (UKHSA) warnt daher vor einer neuen Noroviruswelle.
„Auch Menschen, die in diesem Winter bereits an dem Virus erkrankt sind, könnten erneut gefährdet sein, da neue Daten eine Verschiebung der zirkulierenden Stämme zeigen“, teilte die Behörde mit.
In den zwei Wochen vom 3. bis 16. Februar 2025 waren die im Labor bestätigten Fälle um 29,4 Prozent höher als in den vorangegangenen zwei Wochen und mehr als doppelt so hoch wie der Fünf-Saison-Durchschnitt für denselben Zwei-Wochen-Zeitraum.
Die neuen Daten zeigen, dass der Genotyp „GII.4“ zunimmt. Der Genotyp GII.17 ist zwar nach wie vor vorherrschend und macht 59 Prozent der Fälle aus, doch ist seine Prävalenz seit November von 76 Prozent zurückgegangen. Der Genotyp GII.4 hat dagegen stark zugenommen und macht jetzt 29 Prozent der Fälle aus, während es vor drei Monaten noch zehn Prozent waren.
„Wir sehen die größten Auswirkungen in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen. Die Symptome des Norovirus können bei älteren Erwachsenen, Kleinkindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem schwerer verlaufen“, hieß es aus der UKHSA.
Wichtig sei, erst 48 Stunden nach Abklingen der Symptome Krankenhäuser und Pflegeheime zu besuchen und auch nicht vorher an den Arbeitsplatz, die Schule oder den Kindergarten zurückzukehren. „Bereiten Sie keine Speisen für andere zu, da Sie das Virus auch in dieser Zeit weitergeben können“, informiert die Behörde.
Experten der UKHSA schätzen, dass die gemeldeten Fälle nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Infektionen ausmachen. Auf jeden Fall, der der nationalen Überwachung gemeldet wird, kämen etwa 288 Fälle in der Bevölkerung, was auf etwa drei Millionen Fälle pro Jahr im Vereinigten Königreich schließen lasse.
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