Medizin

Britische Politiker fordern Verbot der Homöopathie

  • Donnerstag, 25. Februar 2010
dpa
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London – Ein Ausschuss des britischen Unterhauses kommt in einem 275-seitigen Gutachten zu dem Ergebnis, dass die Homöopathie nichts weiter als ein Placebo sei. Der Gesetzgeber wird aufgefordert, die Mittel aus dem Leistungskatalog des staatlichen Gesundheitsdienstes (NHS) zu streichen.

Die Zulassungsbehörde (MHRA) solle homöopathische Medikamente nur noch zulassen, wenn die Wirksamkeit in randomisierten klinischen Studien belegt ist, also niemals. Angesichts der Fülle von Belegen zur Unwirksamkeit seien weitere Untersuchungen zur Wirksamkeit der Homöopathie nicht notwendig. Punkt.

Die British Homeopathic Associations hat den Bericht erwartungsgemäß als „engstirnig und oberflächlich“ kritisiert. Die Zufriedenheit der Patienten spreche doch klar für die Wirksamkeit der Therapie.

Würden die Homöopathie-Abteilungen des NHS geschlossen, müssten die Patienten auf wesentlich teurere Medikamente ausweichen. Und das sei angesichts der Kostenkrise im Gesundheitswesen sicherlich nicht hilfreich.
 

Am 30. Januar hatte eine Gruppe von Homöopathie-Skeptikern vor einer Filiale der Drogerie-Kette Boots einen „10 hoch 23-Event“ veranstaltet. Jeder Teilnehmer der unternahm vor laufenden Kameras (you tube) einen Suizidversuch, indem er den gesamten Inhalt eines Fläschchens homöopathischer Mittelchen auf einmal schluckte, im Vertrauen auf die Avogadro-Konstante (ca. 6 x 10 hoch 23 ist die Anzahl der Moleküle in einem Mol), nach der in den hoch verdünnten homöopathischen Präparaten keine toxischen Konzentrationen zu erwarten sind. Alle Teilnehmer sollen überlebt haben.

rme

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