Ausland

Britische Tafeln vergeben mehr Notfallpakete

  • Freitag, 11. November 2022
/picture alliance, EPA, VICKIE FLORES
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London – Angesichts steigender Lebenshaltungskosten berichten britische Tafeln von immer mehr Menschen, die sich an sie wenden. Zwischen April und September habe man mehr Lebensmittelpakete ausgehändigt als je zuvor in diesem Zeitraum, teilte die Stiftung Trussell Trust gestern mit.

Dem Netzwerk gehören eigenen Angaben zufolge mehr als zwei Drittel der Tafeln in Großbri­tannien an. Die Verteilung von 1,3 Millionen Notfallpaketen in diesen sechs Monaten entspreche einer Verdoppelung gegen­über dem gleichen Zeitraum vor der Coronapandemie und einer Zunahme um ein Drittel im Vergleich zur gleichen Periode im Vorjahr.

Die Tafeln stünden kurz vor dem Kollaps, warnte die gemeinnützige Stiftung. Mehr als 320.000 Menschen hätten sich in den vergangenen Monaten erstmals an Tafeln des Trussell Trusts für Unterstützung wenden müssen.

Mittlerweile seien auch immer mehr Menschen darunter, die trotz Arbeit nicht genug Geld für Essen hätten. Einer von fünf Bedürftigen, die auf die Tafel ange­wiesen seien, stamme aus arbeitenden Haushalten, hieß es.

Die Chefin des Trussell Trust, Emma Revie, warnte vor „dem schwierigsten Winter für Tafeln und für jene, die sie unterstützen“. Die jüngsten Zahlen zeigten, dass es vielen Menschen schon in den Sommermonaten an Geld für die notwendigsten Ausgaben gefehlt habe. Die Regierung müsse weitere Unterstützung für die Ärmsten bieten.

Infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sind die Preise für Energie, aber auch Lebensmittel, beispiellos in die Höhe geschossen. Auch die deutschen Tafeln gaben kürzlich an, noch nie so vielen bedürf­tigen Menschen geholfen zu haben, wie zurzeit. Gleichzeitig gingen die Lebensmittelspenden zurück.

dpa

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