Ausland

Brüssel erwägt Klage gegen Astrazeneca wegen Lieferrückstands

  • Donnerstag, 22. April 2021
/picture alliance, Mauro Ujetto
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Brüssel – Die EU-Kommission erwägt eine Klage gegen den Hersteller Astrazeneca, weil er zugesagte Lieferungen von Coronaimpfstoff an die Europäische Union einseitig drastisch gekürzt hat. Dies bestä­tigten heute Kommissionskreise. Alle Optionen würden vorbereitet, hieß es. Die EU-Staaten müssten einer Klage zustimmen.

Zuvor hatte das Portal „Politico“ berichtet, die Kommission habe den EU-Staaten die Vorbereitung einer solchen Klage angekündigt.

Diplomaten bestätigten, dass dies in einer Sitzung der EU-Botschafter gestern Thema war. Die Mitglieds­staaten wollten bis Ende der Woche prüfen, ob geklagt werden soll.

Der britisch-schwedische Hersteller hatte den EU-Staaten zugesagt, im ersten Quartal 120 Millionen Impfdosen zu liefern. Tatsächlich waren es aber nur 30 Millionen. Die Kommission hatte wegen der Lieferrückstände bereits ein Schlichtungsverfahren mit dem Unternehmen eingeleitet. Eine Klage wäre der nächste Schritt.

Inzwischen wird der Impfstoff von Astrazeneca in vielen EU-Staaten nur noch eingeschränkt verwendet, weil er in Verbindung mit sehr seltenen Fällen von Hirnvenenthrombosen gebracht wird. Er ist von der EU-Arzneimittelbehörde EMA aber weiter uneingeschränkt freigegeben.

dpa

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